Er trägt eine Zipfelmütze und bunt-kariertes Gewand mit Quasten und kleinen Glöckchen. Im Gesicht ist er meist rot-weiß geschminkt, trägt somit also keine Larve. Vielfach ergänzen Ranzen und Trachtenschuhe sein Erscheinungsbild. Der Bujatzl verkörpert die Fasnacht als Gesamtes. Bei seinem lustig-hüpfenden Auftreten ist schon mal des Öfteren ein Purzelbaum dabei. Mit einer genauen Bewegungsabfolge kann er nichts anfangen, deshalb ist er beim Auftritt immer und überall zu finden.
Auf dem Kopf trägt der Herr einen schwarzen Zylinder und seine Larve ist freundlich. Ein schwarzer Frack oder Anzug samt Gehstock runden sein elegantes Auftreten ab. Er betritt zu allererst die Gaststube oder den Saal. Höflich kündigt er die nachfolgende Gruppe an. Dabei kann es schon einmal sein, dass er artig seinen Hut zieht und den Gästen die Hand reicht.
Ganz anders präsentieren sich die Hexen mit ihrer runzligen alten Holzlarve, die nicht selten von unzähligen Warzen im Gesicht übersät ist. Die Kopfbedeckung ist ganz unterschiedlich, hier ist von Hut über Tuch bis hin zu altem verfilzten Haar alles dabei. Bekleidet sind die Hexen oder der Hexerich mit einer alten Tracht oder einem einfachen Rock und Hemd bzw. Bluse. Ergänzt wird das doch eher obskure Aussehen von Stock, Besen, Handtasche oder anderen mehr oder weniger brauchbaren Utensilien. Bei ihrem klapprigen Erscheinungsbild wundert es keinen, dass die Hexen nur mehr gebückt und gestützt von ihrem Besen oder Stock die Lokalität betreten. Begleitet wird ihr Auftreten von fürchterlichem Gejammer. Sie kehren den Winter aus und schaffen Platz für die nachfolgenden Matschgerer.
Diese Figur ist eine Besonderheit in der Amraser Fasnacht und ist in dieser Form auch nur bei uns zu finden. Sein bunt geschmückter Hut mit Spiegel, Spielhahnfeder farbigen Glaskugeln- und Bärten stechen sofort ins Auge. Die Larve ist wiederum freundlich, dazu trägt er ein Trachtentuch. Am Körper trägt er ein kurzes weißes Hemd mit Krawatte, kurze Lederhose mit breiten grünen Hosenträgern, einen traditionellen Ranzen, „Stitzeln“ und Trachtenschuhe. Abgerundet wird sein Aussehen durch die markanten bunten Bänder, welche von seinen Schultern über den ganzen Rücken herabhängen. In den Händen hat der Kurz eine „Goaßl“. Der charakteristische Auftritt zeichnet sich durch das „eintretteln“ aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Fasnachten geschieht dies im Zweivierteltakt zu einem Marsch und nicht zu einem Dreivierteltakt wie bei einem Walzer. Beim Eintretteln selbst stampft der Kurz mit dem rechten Fuß kräftig auf den Boden, was bei einem entsprechenden Bodenbelag ziemlich laut werden kann. Die Reihenfolge erfolgt der Größe nach. Zum Auftritt zählt auch der Schuhplattler, einmal mit und einmal ohne Larve. Er verkörpert die schöne Jahreszeit.
Am halbrunden Hut, welcher in 2 Seiten gegliedert werden kann, hat der Zaggeler vorne einen Spiegel umrahmt von Schmuck und dahinter Pfauenfedern. Auf der Hinterseite ein meist braunes Geißfell. Der äußerste Teil des Rads, wie der Rand des Hutes genannt wird, ist gesäumt von unzähligen schwarzen und weißen Goggelfedern. Seine Larve wirkt ernst und hat vielfach einen Schnurrbart. Ein großes Trachtentuch ist fix am Hut befestigt. Das blaue Gewand ist verziert von bunten Quasten, goldenen Borten und kleinen Glöckchen. Des Weiteren trägt der Zaggeler immer einen kleinen Stecken mit sich. Mit seiner tänzelnden Bewegung, teilweise in der Hocke oder drehend hält der Zaggeler seine Glöckchen immerzu in Bewegung, damit diese auch deutlich hörbar sind. Er steht für den Herbst.
Auf dem Hut trägt der Zottler, ähnlich wie der Zaggeler, vorne einen Spiegelschmuck und Pfauenfedern, hinten aber ein Schaffell mit einem Greifvogel darauf. Auch dies ist eine Besonderheit in Amras. Die grimmig-grantige Larve mit Schnurr- oder gar Vollbart lässt darauf schließen, dass dieser Zeitgenosse für die dunkle, winterliche Zeit im Jahr steht. Sein Gewand besteht aus langen Franzen, die Rupfen genannt werden. Ergänzt wird sein Aussehen durch einen Ranzen oder Gurt und wiederum einem Stecken. Betritt ein Zottler den Raum ist Wirbel garantiert: Aus der Hocke heraus sieht man ihn wild hüpfend umherlaufen, begleitet von nicht näher definierbaren Geräuschen, die einem Schmatzen ähneln. Die markante Figur des Zottlers ist der „Frosch“, wobei er sich dazu auf den Knien liegend ganz zurück neigt, dass seine Schultern den Boden berühren. Nicht selten steigt dann ein „Kurz“ auf ihn hinauf und präsentiert sich stolz dem Publikum. Hinter dieser Symbolik steckt, dass das Frühjahr den Winter besiegt hat.
Der Bär, dessen Kopf ebenfalls aus Holz geschnitzt ist, wird aus Schaffell gefertigt. Um sein Becken ist ein Strick oder eine Kette gebunden, damit sein Treiber ihn immer fest im Griff hat. Dieser hat an Hut und Gewand verschiedene Felle, trägt keine Larve und ist gezeichnet von blutigen Kampf- und Kratzspuren. Für den festen Stand, den er benötigt, trägt er schwere Bergschuhe. Bär und Treiber bieten ein finsteres Schauspiel. Während der Bär wild um sich schlägt und auf die Leute loszugehen probiert, versucht sein Treiber ihn mit Peitschenhieben und reißen an seiner Kette zu bändigen, was meist nicht gleich gelingt. So ist es überflüssig zu erwähnen, dass auch dieses Paar für die dunkle Zeit im Jahr steht. Am Ende überwältigt jedoch der Treiber den Bär und siegt somit über den Winter.